Traditionelle „Grouss Botz“-Aktion

Traditionelle „Grouss Botz“-Aktion

natur&ëmwelt hat vor mehr als 50 Jahren die erste „Grouss Botz“-Aktion ins Leben gerufen. Jeden Frühling lud die Naturschutzorganisation alle Gemeinden des Landes ein, gemeinsam mit ihren Vereinen sowie Privatpersonen eine Putzaktion im Gelände zu veranstalten. Mitt-lerweile ist die „Grouss Botz“ eine wahre Success-Story, da sie sich zu einem etablierten Be-standteil der lokalen Manifestationskalender entwickelt hat.

Der Ursprung der „Grouss Botz”-Aktion in Luxemburg liegt im Jahr 1970. Diese Aktion wurde im europäischen Naturschutzjahr im Rahmen des ersten „camp nature“ im Müllerthal ge-startet. 200 Jugendliche säuberten mit Hilfe verschiedener Verwaltungen, Naturschutzorga-nisationen und den Forstschülern aus der Armee, die Wälder entlang der Wanderwege im Müllerthal. Seither wurde der Frühjahrsputz immer populärer und mittlerweile beteiligt sich jedes Jahr rund die Hälfte aller luxemburgischen Gemeinden an der „Grouss Botz”-Aktion.

Die „Grouss Botz“ dient der Sensibilisierung der Öffentlichkeit und findet im März oder An-fang April statt. Zu dem Zeitpunkt liegt gewöhnlich kein Schnee mehr, während die Hecken und Sträucher noch kaum Laub tragen, sodass der Müll gut sichtbar ist. Außerdem ist dies noch vor der Brutperiode der meisten Vögel, der negative Einfluss auf die Natur bleibt damit so gering wie möglich. Im Allgemeinen sollte man davon absehen zwischen Mitte April und Ende August eine Putzaktion in der Natur zu veranstalten, um die Tiere nicht zu sehr zu stö-ren. Wenn man jedoch spazieren geht, kann man natürlich immer den Müll einsammeln, den man auf dem Weg findet.

Heute wird die respektlose Haltung, Müll in der Natur zu entsorgen als „Littering“ bezeich-net. Auf gut Deutsch : Vermüllung des öffentlichen Raumes.

Nach Angaben der jüngsten Studie* (2015) der Umweltverwaltung heißt es, dass jedes Jahr in Luxemburg 1001 Tonnen Müll in der Natur weggeworfen oder illegal entsorgt werden.

Das sind durchschnittlich 1,6 Kilogramm pro Einwohner, 216 Kilogramm pro Kilometer ent-lang der Autobahnen und 103 Kilogramm pro Kilometer entlang der Landstraßen. Die Besei-tigung dieser Abfälle kostet das Land 1,2 Millionen Euro pro Jahr (90% Personalkosten, 4,8% Sammel- und Transportkosten und 5,2% Entsorgungskosten).

Nach Angaben der Organisation Pickitup a.s.b.l., ist die mit Abstand größte Fraktion der Plas-tikmüll. Das sieht nicht nur sehr unschön aus, der Abfall bringt auch erhebliche Folgen mit sich. Tiere können ihn verschlucken und qualvoll daran verenden.

Das Wegwerfen oder Zurücklassen von Abfall (Zigarettenstummel, Kaugummi, leere Verpa-ckungen...) in der Natur ist illegal und kann zu einer gebührenpflichtigen Verwarnung füh-ren, die z. B. 49 € für einen auf den Bürgersteig geworfenen Zigarettenstummel oder 250 € für die Entsorgung von Abfall in einem Wasserlauf.

In Kooperation mit der Universität Luxemburg, werden an einigen „Grouss Botz”-Aktion auch Wasserproben genommen, die dann in die internationale Studie FreshWaterWatch des E-arthwatch Instituts einfließen.

Sie können sich bei Ihrer Gemeinde informieren, wann die lokale „Grouss Botz”-Aktion orga-nisiert wird und sich der Bewegung anschließen. Die jeweiligen Organisatoren stellen das Material (Müllsäcke, Handschuhe, Zangen) und kümmern sich später auch um die Entsor-gung der Säcke. Achten Sie auf das Tragen von Handschuhen und begeben Sie sich keines-falls selbst in Gefahr zum Beispiel in Gewässernähe oder entlang Nationalstraßen.

Pour plus d’informations : https://www.naturemwelt.lu/

Communiqué
Publié le vendredi 17 février 2023
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